Hellenic Mountain Race - Facts

Mai 2025

Die grandiose Strecke - Schönheit, Schweiß und Tränen

Länge: 877 km
Höhenmeter: 28.000
Bruttofahrzeit (incl. Pausen): 7d 2h 36 min
Kalorien: +43.000

 Das Hellenic Mountain Race (HMR) geht auf 877 km und knapp 28.000 Hm durch das wilde Pindusgebirge im Norden Griechenlands.

Der Start ist an den berühmten Klöstern Meteoras. Die ersten 90 km führen ins hübsche Bergstädtchen Metsovo. Von dort geht es in einer Nordschleife nochmals nach Metsovo zurück, bevor der sich Track dann durch das Hochgebirge Richtung Süden bis ans Meer windet, wo sich in Nafpaktos das Ziel befindet.

Hellenic Mountain Race 2025 Strecke
Neben den enorm vielen Höhenmetern, besteht die größte Herausforderung darin, den rauen Elementen der hohen Bergwelt direkt ausgesetzt zu sein. Es gibt lange Abschnitte in den Bergen ohne Unterkünfte, Restaurants, Cafes oder Shops. Immerhin gibt es immer wieder Brunnen und Wasserstellen an der Strecke.

Ettliche Hike a Bike (HAB) Abschnitte und ein großer Teil an Schotter- und Naturstraßen dominieren den Track. Dass Komoot rund die Hälfte der Strecke als Straßenbelag oder asphaltiert ratet, spiegelt nicht meine Wahrnehmung des Untergrunds wieder.

Immer wieder überraschen grandiose Trailpassagen auf der Strecke, z.B. ein Downhill-Gebirgstrail mit über 800 Tiefenmetern hinunter zu Checkpoint 1 am Ende meines ersten Abschnitts.

Die Streckenführung ist ausserordentlich abwechslungsreich und scheint keine Sehenswürdigkeit auszulassen. Bemerkenswert ist die Ruhe und saubere Luft. Nennenswert Verkehr gibt es nur in den drei größten Städten Metsovo, Karpenisi und am Ziel in Nafpaktos.

  • Sight Seeing – 100% 100% 100%
  • Hike the Bike – gefühlt – 20% 20% 20%
  • Gravel und Trails – gefühlt 90% 90% 90%
  • Schwierigkeitsgrad – hors category 90% 90%

Das Höhenprofil durch das Pindosgebirge.

Freude bei Hike the Bike 🙂

Hellenic Mountain Race Profil Hoehenmeter
HMR-Pindos-Mountains Track

Gratulation an alle Finisher!

Alex McCormac war dieses Jahr der Schnellste. In unglaublichen 3d 4h und 28m fuhr er die 877 km. Gut eine Stunde später erreichte Anatole Naimi als zweiter das Ziel. Das Podium komplettierte Floris Braat.

Schnellste Frau war Meaghan Hackinen als Gesamtneunte in 4d 6h und 54m, gefolgt von Hannah Simon und Carlotta Schumacher.

Bemerkenswert: Das einzige Tandem am Start hat gefinisht! Shona Oldfield und Richard Naylar beenden das Rennen in 7d 5h 42m – eine grandiose Leistung, wie ich finde.

Insgesamt waren rund 180 FahrerInnen am Start, von denen 113 im Zeitlimit von 7d 15h das Ziel erreichten.

Mein Zieleinlauf – ein für mich sehr bewegender Moment!

Nach 7d 2h 34m habe ich das Ziel als 95. erreicht – ich bin hoch zufrieden durchgekommen zu sein! Das offizielle Zeitlimit ist knapp bemessen.

Auf dem ersten Abschnitt bis CP1 bei km 270 habe ich richtig überzockt. Ich bin zu schnell gestartet, die ersten 18h lief es unwirklich gut 😉
Danach habe ich es versäumt, rechtzeitig eine kurze Schlafpause zu machen und bin im Zombie-Modus versackt – müde, kraftlos, langsam – und mental ging die Sonne unter – kein Licht am Ende des Tunnels.
Dieser Abschnitt kurz vor CP1 (km 275) ist mit vielen Schiebepassagen gespickt. Kurz vor CP1, gilt es einen 1200 Hm Anstieg zum höchsten Punkt der Strecke zu überwinden. Davon führen die letzten 500 Hm auf einem steilen Wanderweg über den über 2000 m hohen Gipfel. Der Wanderweg da hoch ist so verblockt und steil, dass (nicht nur) ich mein bepacktes Rad da kaum hinauf bekomme.

Nach CP1 muss ich es deutlich ruhiger angehen lassen. So bin ich dann nach und nach immer besser ins Rennen gekommen und habe meinen Rhythmus gefunden. Vom Karpenissi waren es dann noch gut 190 km ins Ziel, meine zweitlängste Etappe am Stück, so dass ich als zweitältester Starter am Ende mehr als 12h vor dem Zeitlimit überglücklich im Ziel ankomme.

Bikepacking Strecke Tour du Mont Blanc

Ausrüstung – Tipps und Learnings

HMR Ausrüstung Mountain Bike

Übersetzung – die Leichtigkeit des Tretens

Ich habe mich für eine 32-52 als kleinste Übersetzung entschieden. Im Nachhinein würde ich ein 30er Kettenblatt wählen. Damit wäre es dann vielleicht möglich, meine vielen Schiebekilometer zumindest etwas zu reduzieren.

Reifen – robust, aber schwer

Bei der Reifenwahl habe ich auf Sicherheit gesetzt. Wolfpack Cross und Wolfpack Enduro, beide 2,4″ waren wohl die breitesten und pannensichersten Reifen im Feld; damit aber leider wohl auch die Schwersten. Immerhin kann ich es damit auf den Abfahrten krachen lassen, ohne Angst vor einer Reifenpanne. Angesichts der vielen Flickaktionen, die ich entlang der Strecke gesehen habe, bin ich doch mit meiner Wahl sehr zufrieden

Licht – Lupine leuchtet!

Helle Stirn- und Radlampen von Lupine, mit der ich auf der Strecke die Nacht zum Tag machen konnte. Die Pentaam Helm und die Pico am Lenker erzeugen einen helles Leuchtfeld mit vergleichsweise geringem Stromverbrauch. Die Helligkeit in der Nacht erlaubt ein schnelles Abfahren und verzögert das Aufkommen von Müdigkeit.

Packtaschen – alles sitzt fest am Rad

Cyclite Aerobag für Trinkblase und für alles, was unterwegs trocken und schnell zugreifbar sein muss.
Apidura Top Tube Bag und Food Pouch für Elektronik und Futter auf dem Rad.
Tailfin Aerobag mit einer kleinen zusätzlichen Seitentasche für massig Stauraum für warme Klamotten und Essen.
Alle Taschen sind stabil und schwingungsfrei am Rad, selbst bei schnellen, ruppigen Downhills.

Schuhe – solide auch zum Wandern

Scott Gore Tex, mit einer perfekten Wandersole für die vielen Schiebekilometer auf Asphalt und in steinigem Gelände.
 Dorf Pindos-Mountains

Ausrüstung – Kleidung und Sicherheit

Regenjacke mit Kapuze, Windjacke, Windweste, Armlinge, Beinlinge, Knielinge, Mütze, Stirnband und Handschue, Daunenjacke, SOL Bivi und eine Z-Lite Isomatte. Dazu Werkzeug, Ersatzschlauch, ein Schaltungsauge, Pumpe und Erste Hilfe Set.

Taktik

Ökonomisch fahren, Steilpassagen schieben, auch wenn es mental schwer fällt abzusteigen. Rechtzeitig Schlafpausen einlegen, um Tempo und Funfaktor hoch zu halten.

Immer mit an Bord: Viel zu Essen – lieber etwas mehr dabei haben, als unterwegs hungern 😉

Links

HMR-Pindos-Mountains Wasserfall

Erfahrungen, Anregungen, Fragen…

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